Just words

Just be

Wie gut doch eine schlichte Butterbemme auf einer schweißtreibenden Bergwanderung schmeckt, das einfache, klare Wasser unterm Gipfelkreuz und der atemberaubende Ausblick gratis dazu. Ganz zu schweigen von der wohligen Müdigkeit am Ende eines Tages an der frischen Luft.
Just Be – einfach sein.

Oder wie vergnüglich es dabei ist, in fröhlicher Runde unterwegs zu sein. Vergnügt - in diesem Wort steckt genügend. Ich habe genug zum glücklich sein und du bist genug, um mit mir glücklich zu sein.
Just Be – einfach sein.

Oder wie magisch es ist, an einem Hüttenabend in ein Lied einzustimmen, das Menschen unterschiedlichster Herkunft für ein Moment jenseits aller Worte vereint?
Just Be – einfach sein.

Aber eigentlich wissen wir das alles schon. Wir wissen vom Unvermögen des Vermögens und dass aller Fortschritt und materieller Überfluss keine Garantie für größtmögliches Glück und uneingeschränkte Freiheit sind. Und doch lassen wir uns immer wieder locken. Durch die Melancholie der Erfüllung und Botschaften der Werbung, Lebensgefühl sei käuflich. Das lässt uns von einem Wunsch zum nächsten hetzen, weil irgendwann irgendwas in uns irgendwie nicht satt wurde: mangelnde Anerkennung, Zuwendung, Wärme, Geborgenheit, verpasste Chancen, versiebte Hoffnung, vergeigte Herausforderungen. Ungenügend zu sein, sitzen zu bleiben, keinen Seelenfrieden zu finden und deswegen immer weiter zu müssen

Für uns Wander- und Zugvögel auf unserem Lebensweg gibt es eine umfängliche Treuezusage: „lasset euch genügen, an dem was ist, denn ich will dich nicht verlassen und von dir weichen.“ Spricht Gott persönlich, der auf seiner Agenda ganz oben hat, dass wir Leben in Fülle haben sollen. Ich kann einfach sein, weil ich mich uneingeschränkt geliebt weiß. Nicht Menge oder Mangel,  sondern Jesus Christus als der Maßgebende macht mich stark –
herzliche Einladung zu Just Be!

-Stefan Harrer-

Fluss des Lebens

Neulich stand ich wieder am Fluss. Es war ein schöner, klarer Morgen. Beschaulich mäandert das Wasser meiner Lebenszeit dahin, immer auf der Suche nach dem Meer. Der Himmel spiegelt sich darin mit ungezähmt himmelhohen Wünschen, alles fließt. Es waren einige andere auch da am wohl bekanntesten Fluss auf dieser Erde. Und alle schauten sehnsuchtsvoll ans andere Ufer hinüber, Sein Name ist nicht Rhein, nicht Neckar, sondern „Hätte-ich-doch-wenn-doch-nur“ und ich bin mir sicher, wir alle kennen ihn auch. Gerne würden wir übersetzen, denn scheinbar alles, was uns von einem guten Leben trennt, ist nur dieser Fluss. Wenn ich doch nur mehr Geld hätte, wenn ich doch nur eine größere Wohnung hätte, wenn ich doch nur attraktiver wäre… Hätte ich doch nur einen besseren, kündigungsimmunen Job, einen Kalender frei von Terminen, einen liebevolleren Partner. Es ist schon tragisch. Das gute Leben am anderen Ufer in Sichtweite mit viel grünerem Gras und ich hier, nur einen Einkauf, eine Beförderung, eine Veränderung weit entfernt. Werde ich jemals übersetzen? Dieser Gedanke, lässt mich ja panisch Überstunden schieben, Verpflichtungen annehmen, Schulden und Stress schultern, um mir die Fahrkarte für die Überfahrt zu verdienen. Das ist der Frieden, den uns die Welt schenken will und er ist stets an Bedingungen geknüpft: du bist was du leistet, du bist die Anerkennung, die du dir erwirbst, du bist was du hast. Und das auch nur scheinbar, denn genug ist nie genug. Schneller, höher, weiter. Wachstum ohne Ruhe. Dazu diese Stimmen: „du kannst nichts, du bist nichts wert, keiner mag dich, selber Schuld, Veränderung ist viel zu gefährlich“, wie Zombies. In solch Sorge und Angespanntheit schuften wir kurze Nächte, lange Tage, damit sich vielleicht die Umstände doch ändern und wir endlich ins gute Leben übersetzen können. Gottes Frieden ist ein anderer: bei ihm bin ich gewollt und gut, bedingungslos geliebt und gehalten, liebenswert und liebesfähig. Sein Wachstumsplan für uns ist bio-logisch, gepflanzt an seiner Quelle, in ihm wurzeln, zu grünen und Frucht zu bringen, Liebe und Leben zu teilen. „Macht euch keine Sorgen, sondern wendet euch in jeder Lage an mich. Und tut es mit Dank.“ Gehen wir an Bord der MS Sorgenfrei mit dankbaren Herzen und vertrauen wir uns der tragenden Liebe Gottes an. Nehmen wir ein Bad auf dem Sonnendeck seiner Gnade und lauschen seiner Wahrheit über uns: du bist wertvoll, würdig, behütet, befreit. Die Frage ob unsere Seele Flügel hat, ist nie eine Frage des Geldes, Ansehens und Besitzes, sondern der Freiheit. Gott hat mich aus meiner Not errettet, deswegen will ich ihm danken. Seine Gnade und Liebe hören niemals auf…

-Stefan Harrer-

Einfach sein

„Es könnt‘ alles so einfach sein
Ich gönn‘ allen ihr Eigenheim
Denn wir wollen eh keine Arbeit
Wollen nur jede Menge Geld
Wenn es geht keine Fragen
Die uns irgendjemand stellt

Es könnt‘ alles so einfach sein, ist es aber nicht…“

Ein Blick in unsere Welt bestätigt das, was im Lied „Einfach sein“ der Fantastischen 4 anklingt: nichts ist mehr wirklich einfach in unserem Leben in unserer Zeit: in einem Raubtierkapitalismus, in dem der Mensch ein Wolf dem Menschen ist, vielleicht gar noch im Schafspelz. Und um nicht vor die Hunde zu gehen, bringt jeder lieber für sich seine eigenen Schäfchen gewinnmaximiert ins Trockene. Und dazu tanzt der russische Bär dieser Tage Tango mit unserem Frieden, der durch Corona&Co schon am Fliege machen war. 

Warum schaffen wir es nicht, miteinander einfach zu sein? 

Stell dir vor, es gäbe keinen Besitz mehr. Keine Anerkennung und Leistung mehr, mit der wir uns definieren müssen. Keinen Grund für Gier oder Hunger. Nichts, wofür es sich lohnt, zu töten oder zu sterben. Nichts Trennendes mehr, sondern wir alle wären gleich: gewollt und gut, bedingungslos geliebt und gehalten, liebenswert und liebesfähig. Eine Menschheit in Schwester-/Brüderlichkeit. Und alle Menschen teilen sich die ganze Welt, leben im Heute, ihr Leben in Frieden. Können wir uns das vorstellen? 

Haben wir vergessen, dass ein immer mehr auch immer mehr Welt verbraucht und dass, was uns wirklich stark gemacht hat, nicht IQ, individuelle Intelligenz, sondern WeQ, die Intelligenz, zusammen zu kooperieren ist? Oder wollen wir gar nicht einfach sein? Wie profan und simpel darf unser Leben werden? Und dann liegt man abends im Bett, ist angestrengt von seinem komplizierten und schweren Leben und wünscht sich, „endlich mal wieder einfach nur zu sein“. Damit es wieder leichter ist! 

Wo sind Antworten für unsere Fragen? Wo Ankerpunkte für unsere Seele? Wo die Formel für andauerndes Glück ohne Schmerz, nicht nur in den besonderen Momenten des Lebens, sondern auch im ganz normalen Alltag? 

Und so ist unsere Sehnsucht groß. Sehnsucht nach einem heilen, gelingenden, gerechten Leben, in dem nicht das Vordergründige zählt, und in dem nicht der erste Blick das vernichtende Urteil spricht. Einem Leben, in dem auch die Schwachen und Langsamen eine Chance haben, 

in dem die Menschen einander verstehen, ohne ständig auf die Unterschiede zu pochen. 

Nach Unverbrauchtem, neuen Chancen, noch einmal neu anfangen zu dürfen, frei von Schuld und unbelastet von dunklen Erfah­rungen. Noch einmal alle Möglichkeiten offen zu haben, gleich einem kleinen Kind – gleich jenem Kind in der Krippe – das ist unsere Lebenssehnsucht. 

„Schließ deine Augen und atme tief
Und hör mal auf nur das zu glauben, was du siehst
Du weißt genau, alles durchschauen, 

das schafft man nie
Doch was du brauchst, 

das ist Vertrauen und Fantasie
In einem sind eh alle gleich
Und auch wenn es keinem so scheint
Obwohl wir nichts wissen, weiß jeder Bescheid
Darin sind wir alle vereint
Dann fassen wir hier mal zusammen
Es hat alles mit dir angefangen
Du bist irgendwann übers Wasser gegangen…“

Den Fingerzeig unserer 4 fantastischen Psychologen nehme ich auf und fasse zusammen:  unsere Sehnsucht wird sich erfüllen – denn es ist einer gekommen, in dem Gottes Geist ganz und ungebrochen da ist. 

Mit einer Liebe, die unser Leben trägt und in der wir uns geborgen fühlen: hier darf ich sein, hier ist es gut. In mühsamen Zeiten fällt unsere Seele wider alles Erwarten nicht ins Bodenlose. Wir sind von guten Mächten wunderbar geborgen, spüren, wie uns stilles Zutrauen und Ge­lassenheit zuwachsen. In Chaos und Gewalt bricht eine neue Hoffnung an. Uns allen werden Lebensmöglichkeiten geschenkt, weil dieser eine kam, der sich auskennt mit der Welt und mit meinem kleinen Menschenle­ben, einer, der hin-durchschaut, der die Sehnsucht der Menschen selbst gespürt, ertragen, durchlitten hat und doch auch ihre Kraft gespürt hat, von ihr getragen und beflügelt war, um unsere Sehnsucht mit Gottes Welt zusammenbringen – Jesus Christus. Seine Liebe ist die Kraft, die alles verwandelt: aus einem toten Baumstumpf wächst mitten im Winter ein neuer Reis des Lebens. Hüllen wir also unsere Sehnsucht in Zuversicht und blicken auf diese Knospe im Wind. Wir riechen den Duft einer neuen Blüte. Wir sehen erste Farben neuen Lebens und spüren in unserer Seele und auch in dieser Welt die Kraft dieses neuen Lebens. Klein, leicht zu übersehen, gefährdet zu zerfallen. 

Es gibt einen Adressaten für meine Wünsche, Sehnsüchte und Ängste. Einen Ort, wo ich auch frei über meine Fehler und mein Versagen reden darf.

Hören wir ein neues Lied, das uns ins Herz und ins Ohr singt und uns einlädt: Lola Gola – Loslassen, Gott lassen, um so – zusammen einfach zu sein.

-Stefan Harrer-

Songwriter: Andreas Rieke / Thomas Burchia / Michael Beck / Thomas Duerr / Michael B Schmidt

Songtext von Einfach sein © Arabella Musikverlag Gmbh, Emi Music Publishing Germany Gmbh, Four Music Publishing Gmbh, Rekord Music Publishing Gmbh